Kultur & Kirche 12 | 01.03.2026 | 19 Uhr | Ev.Peterskirche, Gaiberg

Stummfilm „Der letzte Mann“ mit Live-Orgelbegleitung

„Der letzte Mann“ ist ein deutscher Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau. Die Premiere fand am 23. Dezember 1924 im Berliner Ufa-Palast am Zoo statt. Der Erfolg des Filmes brachte Murnau und mehreren der am Film Beteiligten internationale Anerkennung ein. Berühmt ist der Film auch für seinen Einsatz der sogenannten Entfesselten Kamera sowie den fast vollständigen Verzicht auf Zwischentitel.

Der weltberühmte SW-Film wird in Gaiberg live an der Matz+Luge-Orgel musikalisch untermalt oder besser: animiert von einer der besten Organistinnen der Region, Prof. Christiane Michel-Ostertun.

Handlung

Ein alternder Hotelportier verrichtet seinen Dienst an der Tür des „Hotel Atlantic“ in Berlin. In seiner prächtigen Uniform, mit stattlichem Schnurrbart und jovialem Lächeln begrüßt er dort die Gäste. Als er eines Tages beim Abladen eines schweren Koffers einen Schwächeanfall erleidet, wird er vom Hoteldirektor mit Verweis auf sein hohes Alter in die Herrentoilette versetzt. Ein Jüngerer nimmt seinen Platz ein. Der Portier verkraftet diese Demütigung nicht. Des Nachts entwendet er seine alte Uniform und führt nun ein Doppelleben: Tagsüber verrichtet er traurig seinen Dienst in der Hoteltoilette. Nach Feierabend zieht er sich heimlich die Uniform an, um seiner Familie und seinen Nachbarn vorzuspielen, es sei alles wie früher. Doch der Schwindel fliegt bald auf und Familie und Nachbarn wenden sich von ihm ab. Die Welt des Portiers bricht endgültig zusammen, nur der Nachtwächter des Hotels schaut noch nach ihm.

In welcher Form der Film dann doch noch sein „Happy End“ erfährt, sei an dieser Stelle nicht verraten.

Darsteller

Die Hauptrolle im „Der letzte Mann“ spielt der legendäre Emil Jannings. Jannings wurde durch das Meisterwerk Murnaus zum weltberühmten Schauspieler.

Technik

„Der letzte Mann“ stellt in der Entwicklung der Filmtechnik und -kunst einen Meilenstein dar. Neben der Assimilation wesentlicher Elemente aus dem Expressionismus wie Traumsequenzen mit Überblendungen und Spezialeffekten wenden Regisseur Murnau und Kameramann Karl Freund in „Der letzte Mann“ darüber hinaus erstmals in ausgereifter Form an, was „entfesselte Kamera“ genannt wurde. Die Eingangsszene, als die Kamera im Aufzug durch verschiedene Stockwerke und anschließend durch die Lobby des Hotels bis zu dessen Drehtür fährt, könnte sogar als die erste Eröffnungs-Plansequenz der Filmgeschichte angesehen werden. Obwohl die bewegte Kamera bereits in früheren Stummfilmen eingesetzt worden war, spielte sie in „Der letzte Mann“ deshalb eine herausragende Rolle, weil sie den subjektiven Standpunkt des Portiers übernahm und dadurch seinen Gefühlen besonderen Ausdruck verlieh.

 

Sie sind zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltung recht herzlich eingeladen!

"Der letzte Mann" - eine Paraderolle für den legendären Emil Jannings, der durch den Film von Friedrich Wilhelm Murnau Weltruhm erlangte.

Foto: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden

Prof. Christiane Michel-Ostertun ist eine Organistin von Weltklasse-Niveau. Sie ist auf freies liturgische Orgelspiel spezialisiert und auch eine gefragte Dozentin in diesem Fach. 

Foto: H.Hientzsch

Die Vorführung ist am Sonntag, 1. März 2026 um 19 Uhr in der Ev. Peterskirche Gaiberg. Der Eintritt ist frei. Spenden zum Erhalt und zur Sanierung der Ev. Peterskirche Gaiberg und ihrer Nebengebäude sind willkommen!

Ab Mitte Januar 2026 haben Sie hier die Möglichkeit, sich für den Vortrag einen Platz über die Platzreservierung zu sichern!